Gottesdienst für Zuhause an Christi Himmelfahrt

 

Christi Himmelfahrt

Lied: EG 501 Wie lieblich ist der Maien

Begrüßung

Herzlich willkommen zum Familiengottesdienst – zum Gottesdienst für Große und Kleine und alle Zwischendrin. Heute feiern wir zwar nicht in der Kirche und doch feiern wir Gottesdienst als Familie – Gottes große Familie kommt zusammen – an verschiedenen Orten, zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Zusammensetzungen. Vielleicht sitzen Sie jetzt ja alleine am Tisch oder gemütlich im Sessel, vielleicht mit jemandem zusammen im Zimmer, in der guten Stube oder befinden sich unter freiem Himmel. Jeder einzelne ist. Teil eines großen Ganzen. Wir gehören durch Glaube und Taufe zu Gottes Familie und als solche lade ich Sie und Euch herzlich dazu ein: denken wir aneinander und feiern wir zusammen Gottesdienst im Namen des Vaters, der mich geschaffen hat, im Namen des Sohnes, der mich liebt und im Namen des Hl. Geistes, der mich beschützt und begleitet. AMEN

Psalm 47

Schlagt froh in die Hände, alle Völker, *

und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall!

Denn der HERR, der Allerhöchste, ist zu fürchten, *

ein großer König über die ganze Erde.

Er zwingt die Völker unter uns *

und Völkerschaften unter unsere Füße.

Er erwählt uns unser Erbteil, *

die Herrlichkeit Jakobs, den er liebt.

Gott fährt auf unter Jauchzen, *

der HERR beim Schall der Posaune.

Lobsinget, lobsinget Gott, *

lobsinget, lobsinget unserm Könige!

Denn Gott ist König über die ganze Erde; *

lobsinget ihm mit Psalmen!

Gott ist König über die Völker, *

Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.

Die Fürsten der Völker sind versammelt *

als Volk des Gottes Abrahams;

denn Gott gehören die Schilde auf Erden; *

er ist hoch erhaben.

Psalm 47, 2–10

Lesungstext für Christi Himmelfahrt aus Lukas 24 (Basisbibel)

Jesus wird in den Himmel aufgenommen

50 Jesus führte sie aus der Stadt hinaus bis nach Betanien. Dann hob er die Hände und segnete sie.

51 Und dann, während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen und wurde zum Himmel emporgehoben.

52 Sie warfen sich vor ihm auf die Knie. Dann kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück.

53 Sie verbrachten die ganze Zeit im Tempel und lobten Gott.

Lied: NL 213 Wenn Glaube bei uns einzieht / EG 184 Wir glauben Gott im höchsten Thron

Impuls zu Johannes 17, 20-26

Jesus stehen schwere Zeiten bevor als er die Worte unseres Predigttextes spricht. Kurz danach wird er gefangen genommen, abgeführt, verurteilt und gekreuzigt. Jesu tut, was auch vielen von uns gut tut, wenn uns Schlimmes bevorsteht. Er betet. Aber nicht für sein eigenes Wohlergehen. Jesus betet für alle, die zum Glauben an ihn kommen werden:

20 »Ich bete nicht nur für die Jünger, die hier anwesend sind. Ich bete auch für alle, die durch ihr Wort zum Glauben an mich kommen.

21 Der Glaube soll sie zusammenhalten – so wie du, Vater, in mir gegenwärtig bist, und ich in dir. Der Glaube fügt sie zusammen. Dann kann diese Welt zum Glauben kommen, dass du mich gesandt hast.

22 Ich habe ihnen die Herrlichkeit verliehen, die du mir geschenkt hast. Die Herrlichkeit soll sie zusammenhalten, so wie auch wir untrennbar eins sind.

23 Ich bin in ihnen gegenwärtig und du in mir. Sie sollen untrennbar zusammengehören. Daran soll diese Welt erkennen: Du hast mich gesandt, und du liebst sie, so wie du mich liebst.

24 Vater, du hast sie mir anvertraut. Ich will, dass sie mit mir dort sein können, wo ich dann bin. Sie sollen mich in meiner Herrlichkeit sehen, die du mir geschenkt hast. Denn du hast mich schon geliebt, bevor diese Welt geschaffen wurde.

25 Gerechter Vater, diese Welt hat dich nicht erkannt. Aber ich kenne dich, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast.

26 Ich habe dich ihnen verkündet und werde es weiter tun. Die Liebe, die du mir geschenkt hast, soll auch sie erfüllen. So werde ich in ihnen gegenwärtig sein.«

Es geht darum, wie uns der Glaube an ihn miteinander verbindet, es geht um unsere Beziehung zu Gott und seine Liebe zur Schöpfung, es geht um Jesu Leben und Sterben und dass das Folgen für unser Leben hat, es geht um Abschiednehmen und um die Herrlichkeit Gottes, an der wir teilhaben dürfen. Es geht um Erkennen und darum, dass Jesus in dieser Welt gegenwärtig ist. Was bleibt von dieser Gegenwart, von diesen Zusagen, die Jesus in diesem Gebet macht nach diesem Abschied, nach seinem Tod und seiner Auferstehung, nach seiner Himmelfahrt – so kurz vor Pfingsten? Für mich bleibt vor allem der Glaube und das Vertrauen in Gott als feste Größe in meinem Leben. Der Glaube, der mich auch dann vertrauen lässt, wenn ich mal wieder an meine menschlichen Grenzen stoße und nicht alles begreifen kann, was in der Welt so alles passiert und mich auch nicht immer damit abfinden will, dass es auf manche Probleme einfach keine Lösung und auf manche Frage keine befriedigende Antwort gibt.

Es bleiben seine Worte, die mitten in meinem Leben, die auch mitten im Alltag des 21. Jahrhunderts immer wieder an Bedeutung gewinnen, Wegweiser sind, Hoffnung machen und Mut zusprechen. Überall dort, wo seine Worte auf fruchtbaren Boden fallen und gelebt werden, da schlägt der Himmel eine Brücke zur Erde.

Es bleibt für mich der Glaube, der uns auch zusammenhält – als große Familie Gottes. Deshalb feiern wir ja heute auch einen Familiengottesdienst, in dem wir uns miteinander verbunden fühlen dürfen: Alleinstehende, Paare oder Familien, Menschen mit jeder Menge Lebenserfahrung und solche, bei denen das Abenteuer Leben erst begonnen hat, Glückliche und Trauernde, Verzagte und Mutige, trübsalblasende Pessimisten und hoffnungslose Optimisten, Kranke und Gesunde, kleine, dicke, dünne und große Zeitgenossen, … Menschen aller Art und Charaktere sind in Gottes Familie zu finden. Nicht immer verstehen sie sich, nicht immer sind sie ganz dicke miteinander, aber der Glaube verbindet sie miteinander. Menschen, die sonst vielleicht nichts miteinander zu tun hätten, tauschen sich aus und tauschen sich darüber aus, was im Leben trägt, sie musizieren miteinander, denken gemeinsam über ein Thema nach oder tragen miteinander Verantwortung und bringen so Vielfalt zu einem großen Ganzen zusammen.

Es bleibt die Herrlichkeit. Jesus lehrt uns so manches anders zu sehen, den eigenen Blickwinkel zu verändern. Christen können das Leben so manches Mal in einem anderen Licht sehen – im Licht der Hoffnung, im Licht des Ostermorgens, im Licht der Versöhnung, im Licht, das Jesus Christus – der HERR in unser Leben bringt. Als Kinder seines Lichtes sollen wir wandeln.

Es bleibt die Liebe – Gottes Liebe, die in unser menschliches Miteinander trifft und von der uns nichts und niemand trennen kann – selbst der Tod nicht.

Es bleibt seine Gegenwart. Beim Abschiednehmen betet Jesus für alle, die zum Glauben kommen. Jesus betont die Liebe Gottes, die in ihm gegenwärtig ist und mit der Gott auch uns beschenkt. Darauf kann ich mich verlassen, dass da einer mit mir geht – egal, was im Leben auch kommen mag. Keinen Schritt muss ich alleine unterwegs sein.

Es bleibt für der Segen. Während er in den Himmel emporgehoben wird, hebt er dabei die Hände und segnet. Zwischen Himmel und Erde begleitet uns sein Segen durch diese Zeit.

Kehren wir zurück in unseren Alltag und tun dort, wo Gott uns hinstellt das, was die Jünger tun: loben wir Gott. Denn auch wenn Jesus im Himmel ist, ist er gar nicht fern. Er bleibt in unserer Nähe. AMEN

Lied NL 216 Wir feiern Deine Himmelfahrt

Fürbitten

Wir schauen auf zum Himmel und sehen die Weite, Gott. Wir bitten Dich für alle, die sich vom Leben eingeengt fühlen, dass sie frei werden von ihrer Last.

Wir schauen auf zum Himmel und sehen manchmal dunkle Wolken. Wir bitten für alle, in deren Leben es dunkel ist, dass es Lichtblicke gibt.

Wir schauen auf zum Himmel und sehen Unendlichkeit. Wir bitten Dich für alle Sterbenden und alle Trauernden, dass sie die Hoffnung an die Ewigkeit trägt.

Wir schauen auf zum Himmel und sehen staunend die Weite. Wir danken Dir für alles Gute und bitten Dich für Deine Schöpfung.

Wir schauen auf zum Himmel und denken an alles, was uns persönlich bewegt.

Vaterunser

Gemeinsam beten wir: Vaterunser…

Lied: EG 93 Da berühren sich Himmel und Erde

Wochenspruch für die kommende Woche

Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, will ich alle zu mir ziehen. (Joh 12, 32)

Segen

Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen, mögest Du den Wind im Rücken haben, und bis wir uns wiedersehen, möge Gott seine schützende Hand über Dir halten. NL71