Gottesdienst für Zuhause

Jubilate

Gemeinsam Gottesdienst feiern – Liedblatt für einen Gottesdienst für Zuhause

Lied: EG 577 Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Ein Gruß nach Hause

„Halleluja! Jauchzet Gott, alle Lande, Halleluja! Lobsinget zur Ehre seines Namens! Halleluja! (Ps 66, 1) Mit diesem Psalmwort werden wir zum heutige Gottesdienst am Sonntag Jubliate eingeladen. Wie gerne wir das doch tun würden. Alle zusammen. Heute wäre die Kirche bestimmt wieder voller als sonst. Denn wir würden unseren Bläsergottesdienst feiern. Wochenlanges Proben läge hinter den Bläserinnen und Bläsern, eine stimmige Stückauswahl wäre getroffen worden. Wir hätten Ehrungen durchgeführt. Wir würden daran denken, dass unser Gemeindehaus vor 40 Jahren am 4. Mai 1980 eingeweiht wurde und das ein wenig feiern. Miteinander hätten wir Lieder gespielt, gesungen oder gehört – Gott gelobt, sein Wort gehört, Gemeinschaft erlebt… „hätten“, „würden“, „wenns“ – Auch der Sonntag Jubilate ist so ganz anders als wir uns das vorstellen. Aber warum eigentlich Hätte, wäre, wenn… Wir können das doch einfach trotzdem tun. Die Glocken laden zum Gottesdienst ein und wir können ihn Zuhause feiern, dabei aneinander denken und Gott jeder für sich und doch zusammen loben, wir können in Erinnerungen schwelgen und vielleicht auch darüber miteinander ins Gespräch kommen, was für Erlebnisse wir alle mit unserem Gemeindehaus verbinden und für den Bläsergottesdienst ist auch gesorgt – nicht überall, aber an verschiedenen Plätzen im Ort bringen die Bläser per „Balkonmusik“ Choräle zu den Menschen.

So kommen wir auch diese Woche anstatt in der Kirche im kleinen Kreis zusammen und feiern Gottesdienst Zuhause. In der Gewissheit, dass Gott mitten unter uns ist, feiern wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Lied: EG 302 Du meine Seele singe

Psalm 66

Jauchzet Gott, alle Lande! /

Lobsinget zur Ehre seines Namens; *

rühmet ihn herrlich!

Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke! *

Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht.

Alles Land bete dich an und lobsinge dir, *

lobsinge deinem Namen.

Kommt her und sehet an die Werke Gottes, *

der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.

Er verwandelte das Meer in trockenes Land, /

sie gingen zu Fuß durch den Strom; *

dort wollen wir uns seiner freuen.

Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, /

seine Augen schauen auf die Völker. *

Die Abtrünnigen können sich nicht erheben.

Lobet, ihr Völker, unsern Gott, *

lasst seinen Ruhm weit erschallen,

der unsre Seelen am Leben erhält *

und lässt unsere Füße nicht gleiten.

Psalm 66, 1–9

Lesung für den Sonntag Jubilate Apg 17,22-34 (Basisbibel)

22 Paulus trat in die Mitte des Areopags und sagte:

»Ihr Männer von Athen! Nach allem, was ich sehe, seid ihr sehr religiöse Leute.

23 Ich bin durch die Stadt gegangen und habe mir eure heiligen Stätten angeschaut. Dabei habe ich auch einen Altar gefunden, auf dem stand: ›Für einen unbekannten Gott‹. Das, was ihr da verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch.

24 Es ist der Gott, der die Welt geschaffen hat und alles, was in ihr ist. Er ist der Herr über Himmel und Erde. Er wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand errichtet wurden.

25 Er ist auch nicht darauf angewiesen, von Menschen versorgt zu werden. Er selbst gibt uns ja das Leben, die Luft zum Atmen und alles, was wir zum Leben brauchen.

26 Er hat aus einem einzigen Menschen die ganze Menschheit hervorgehen lassen, damit sie die Erde bewohnt. Für jedes Volk hat er festgesetzt, wie lange es bestehen und in welchen Grenzen es leben soll.

27 Er wollte, dass die Menschen nach ihm suchen – ob sie ihn vielleicht spüren oder entdecken können. Denn keinem von uns ist er fern.

28 Durch ihn leben wir doch, bewegen wir uns und haben wir unser Dasein. Oder wie es einige eurer Dichter gesagt haben: ›Wir sind sogar von seiner Art.‹

29 Weil wir Menschen also von Gottes Art sind, dürfen wir uns nicht täuschen: Die Gottheit gleicht keineswegs irgendwelchen Gebilden aus Gold, Silber oder Stein. Die sind nur das Ergebnis menschlichen Könnens und menschlicher Vorstellungskraft.

30 Nun – Gott sieht nachsichtig über die Zeiten hinweg, in denen die Menschen ihn nicht gekannt haben. Aber jetzt fordert er die Menschen auf – alle und überall –, ihr Leben zu ändern.

31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er über die ganze Welt ein gerechtes Gericht halten wird. Und zwar durch den Mann, den er dazu bestimmt hat. Dass dieser Mann wirklich dafür bestimmt ist, hat Gott allen Menschen durch seine Auferweckung vom Tod bewiesen.«

32 Als die Leute Paulus von der Auferweckung vom Tod reden hörten, lachten einige ihn aus. Aber andere sagten: »Darüber wollen wir ein andermal mehr von dir hören!«

33 So verließ Paulus die Versammlung.

34 Einige Leute schlossen sich ihm an und kamen zum Glauben. Unter ihnen waren auch Dionysius aus dem Areopag, eine Frau namens Damaris und noch einige andere.

Lied: EG 504 Himmel, Erde, Luft und Meer

Impuls – Verbunden, gestärkt, gehalten – Johannes 15,1.4.5-7

1 Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater der Weingärtner.

4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.

Vielleicht kennen Sie dieses Wort, das Jesus hier spricht. Gerne wird es auch als Konfirmationsspruch gewählt. Vielleicht ist der ein oder andere unter Ihnen, der diesen Spruch als Konfirmationsspruch oder sonstigen Lebensbegleiter zugesprochen bekam. Gerade bei Jubelkonfirmationen berichtet so mancher Jubilar, so manche Jubilarin, wie ihn Jesu Worte immer wieder Kraft gab. Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Die Worte schenken den Menschen Mut und Hoffnung. Hoffnung und Mut – das ist doch das, was die Menschen brauchen damals wie heute. Jesus hat den Satz seinen Jüngern gesagt, kurz bevor er starb. So manchem von ihnen wird damals die Frage durch den Kopf gegangen sein: Was soll aus uns werden, wenn Jesus nicht mehr da ist? Können wir im Leben wirklich auf Gott vertrauen – in allen Lebenslagen? Jesus weiß, was in seinen Freunden vorgeht. Darum spricht er ihnen diesen Satz zu: Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Frucht bringen, das ist auch in diesen Tag momentan wichtig. An vielen Orten können wir es sehen. Menschen zeigen sich solidarisch, helfen und unterstützen einander, die Heldinnen und Helden der Krise setzen sich über das übliche Maß füreinander ein, die Menschen werden kreativ, um das, was gerade nicht auf normalem Weg möglich ist, dennoch irgendwie möglich zu machen.

Da wir heute einen musikalischen Gottesdienst feiern würden, will ich deshalb vor allem das musikalische Engagement im Ort ansprechen. An vielen Orten – auch in Wössingen und Jöhlingen – wird miteinander musiziert – Familien und Nachbarn musizieren und singen in Hofeinfahrten, Gärten, aus den Fenstern oder Balkonen, Musikerinnen und Musiker bringen regelmäßig tönende Hoffnung zu den Menschen im Seniorenzentrum. Und auch im Internet kann man Klänge aus Wössingen hören, nicht nur an Karfreitag über Youtube, sondern auch auf unserer Homepage, auf der man unsere Orgel hören kann. Dabei lebt auch die alte Tradition der Hausmusik wieder auf. Von so mancher Familie habe ich schon erfahren, dass sie Zuhause an Instrument und Stimme zusammenkommt. Musik ist für viele Menschen eine ganz besonders intensive Art der Gottesbegegnung, eine sinnliche Art den Glauben zu leben, für andere hörbar zu machen, den Zusammenhalt zu stärken und Gemeinschaft zu erleben.

Jesus sagt, wie die Rebe am Weinstock bleiben muss, um reifen zu können, so sollen auch wir mit Gott verbunden bleiben. Denn wie der Weinstock über die Wurzeln Nahrung aufnimmt und dann wachsen und gedeihen kann, so ist Jesus die Wurzel für unser Leben. Gott lässt uns auch in schweren, herausfordernden Zeiten nicht in der Luft hängen – wir sind doch mit ihm verbunden. Ohne Gott können wir nichts erreichen. Wenn ich mit Gott verbunden bleibe, dann gibt er uns das, was wir benötigen. Gott wird unser Gebet erhören. Manchmal auch anders als wir uns das gewünscht hätten. Aber er hört uns zu. Bleiben wir mit ihm in Verbindung, sagen wir ihm, was uns zu schaffen macht, sagen wir ihm, dass wir unzufrieden sind und Hilfe brauchen. Hören wir auf sein Wort. Wer die Losungen regelmäßig liest, dem mag genauso wie mir vielleicht schon aufgefallen sein, wie stimmig diese biblischen Worte in unsere Zeit hineinsprechen – bemerkenswert, denn sie wurden zu einer Zeit ausgelost, in der Corona noch kein Thema war. Halten wir also an Gott fest, indem wir weiterhin tun, was unseren Glauben ausmacht – hören, singen, beten, auch über Grenzen hinweg Gemeinschaft erleben und vertrauen. Sagen wir Gott, was uns freut, wofür wir dankbar sind, was uns jubeln und jauchzen lässt. Erzählen wir anderen von dem, was unsere Hoffnung stärkt und verbreiten Zuversicht, teilen wir das, was uns an Schönem begegnet. Teilen wir Erinnerungen miteinander an alte Zeiten, an besondere Erlebnisse, die wir persönlich oder als Gemeinschaft erlebt haben [vielleicht schicken Sie uns eine kleine Anekdote, eine persönliche Geschichte, … zum Gemeindehaus]. Lassen wir einander teilhaben, an dem, was den anderen bewegt über Gartenzäune, per Telefon oder in geschriebener Form. Bleiben wir vor allem mit Gott in Verbindung und legen ab, was uns zur Last wird und uns zu schaffen macht. Auch das, was es uns manchmal schwer macht, an ihm festhalten zu können – vielleicht weil das, was uns begegnet uns die Kraft raubt. Wir dürfen uns aber sicher sein, dass selbst wenn wir zu schwach sind, Gott selbst auch an uns festhält. Er wirft die Trauben nicht einfach ab, sondern hält sie und will, dass wir Frucht bringen. Selbst wenn uns manchmal die Kraft fehlt und der Mut zum Leben uns verlässt. Dann hält Gott an uns fest und erfüllt uns mit seinem Segen. Denn wir sind mit ihm verbunden. Damals wie heute gilt: Ich bin bei Euch und in Euch. Bleibt Ihr auch in mir. Gott kann ich vertrauen. DAS ist für mich der beste Grund mit dem Psalmbeter einzustimmen: „Halleluja! Jauchzet Gott, alle Lande, Halleluja! Lobsinget zur Ehre seines Namens! Halleluja!“ – ALLE LANDE – nicht nur in der Kirche, sondern an allen Orten der Welt, dieses Landes und überall in Wössingen. AMEN.

Lied EG 316 Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren

Fürbitten

Guter Gott, viele Menschen haben Angst. Lass sie spüren, dass Du ihnen immer ganz nah bist. Wir sind mit Dir verbunden. Nimm Du alles, wovor wir uns fürchten.

Guter Gott, manchen Menschen fällt das Leben schwer. Schenke Du ihnen neue Lebenskraft.

Guter Gott, immer wieder sind wir auf Deine Kraft und Hilfe angewiesen. Wir brauchen aber auch die Hilfe anderer. Stärke Du alle, die Hilfe brauchen und alle, die anderen helfend und unterstützend zur Seite stehen.

Guter Gott, Du bist der Weinstock, mit dem wir verbunden sind. Halte Du an uns fest und hilf uns, Dir zu vertrauen.

Wir kommen in der Stille vor Dich mit allem, was uns persönlich beschäftigt.

Vaterunser

Gemeinsam beten wir: Vaterunser…

Lied: EG 361 Befiehl Du Deine Wege

Wochenspruch für die kommende Woche

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen,

siehe, Neues ist geworden. (2. Kor 5, 17)

Segen

Gott lädt uns ein, in seiner Nähe zu sein. Ganz eng sind wir mit ihm verbunden. In seiner Liebe leben wir. So segne Euch der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist.