Petrus erzählt von Palmsonntag
Hallo, liebe Kinder!
Jetzt schreibe ich euch tatsächlich schon den vierten Brief! Unglaublich! Ich denke oft an euch. Mir geht es gut. Ich hoffe, euch auch?! Bestimmt seid ihr genauso neugierig, wie ich, wie es mit Petrus und Jesus weiter gegangen ist. Es erscheint mir fast so, als ob es Petrus nicht leichtfällt, davon zu erzählen. Aber er hat es uns versprochen- stimmt’s? Also los, rufen wir Petrus mal: “PETRUS, HALLO, BIST DU DA?“
Habt ihr mich gerufen, Kinder? Ich bin da.
Ihr wollt bestimmt wissen, wie es weiter gegangen ist mit mir und Jesus!?
Ich erzähle es euch: Wir sind gerade auf dem Weg nach Jerusalem. Dort steht der Tempel, das Haus Gottes- das ist wie eine Kirche- nur viel größer und schöner. Das Dach des Tempels ist aus purem Gold.Es leuchtet in der Sonne. Es soll ein großes Fest geben im Tempel. Das Passahfest. Das feiern wir Israeliten jedes Jahr. Wir erinnern uns, wie Gott uns bewahrt hat vor großer Gefahr. In der Nacht, bevor das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten befreit worden ist, sollten alle Israeliten in ihren Häusern bleiben und ein Zeichen an die Tür malen zum Schutz. Gott hat sein Wort gehalten und alle, die das Zeichen an der Tür hatten und im Haus geblieben sind, wurden gerettet. Die meisten Israeliten haben sich an Gottes Anweisung gehalten und konnten fröhlich in ein neues Land ziehen. (Kleine Anmerkung für die Eltern: es gibt gewisse Parallelen zur jetzigen Situation. Wir wünschen uns allen, dass wir uns bald wiedersehen und miteinander „neues Land“ erobern dürfen).
Unterwegs begegnen uns mehr und mehr Menschen. Alle reisen nach Jerusalem. Alle wollen zum Fest!
Dann ist es soweit: Von einem Hügel aus sehen wir Jerusalem. Das goldene Tempeldach leuchtet in der Sonne. So stelle ich mir den Himmel vor! Überwältigend schön.
Jesus schickt zwei von uns in das kleine Dorf Betanien. Wir sollen einen Esel abholen. Ich frage mich: Was will Jesus denn mit einem Esel? Alle wundern sich: Jesus geht nicht zu Fuß wie sonst immer. Er reitet! Komisch. Er reitet auf einem kleinen Esel. Ich hatte gedacht, Jesus hätte es verdient, auf einem Pferd zu reiten wie ein König!
Jesus bedeutet mir so viel. Ich weiß: ER ist etwas Besonderes! GOTTES SOHN! Und nun? Ich verstehe nicht! Jesus reitet auf einem Esel.
Esel, das sind Lasttiere für arme Leute! Ein Esel ist gerade mal gut dafür, um schwere Lasten zu tragen. Warum reitet Jesus ausgerechnet auf einem Esel in die Stadt, er der König der Welt!
Jesus hat gemeint: „Ich will nicht höher sein als mein Volk. Ich will mitten unter ihnen sein, ein König für die Menschen. So steht es schon in der Bibel: >>Der Messias kommt nicht stolz und hochmütig. Ein Esel ist sein Reittier!<< Damit zeigt Jesus: „Ich bin der König, der Messias! GOTTES SOHN!“ Viele Menschen spüren das: „Jesus ist der wahre König von Israel, der MESSIAS!“
Die Leute um uns herum reißen Palmzweige von den Bäumen. Sie winken Jesus damit zu und ehren ihn. Ich sehe an ihren Gesichtern,
wie sehr sie sich freuen, Jesus zu sehen. Immer wieder stimmen sie ein Festlied an.
Worte eines alten Psalms singen sie miteinander:
“HOSIANNA! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel.“
Die Leute legen ihre Kleider auf die Straße. Jesus kann darüber reiten ohne staubige Füße zu bekommen. So ist es einem König angemessen. Ich bin stolz auf Jesus!
So ist Jesus an diesem Tag in die Stadt Jerusalem eingezogen. Viele haben gejubelt und sich vor Jesus verneigt.
Andere haben sich über Jesus geärgert und wollen ihn los werden, ihn töten. Jesus bringt zu viel Unruhe mit!!! Das passt ihnen gar nicht. Spannung liegt in der Luft. Ich weiß noch nicht, was uns erwartet, was Jesus bevorsteht. Zum Glück weiß ich das nicht- noch nicht! Während die einen Mordpläne schmieden, bereiten wir alles für das Passahfest vor.
„Danke, lieber Petrus, dass du uns weitererzählt hast. Was kommt als Nächstes?“ „Liebe Kiki und liebe Kinder, als nächstes feiern wir das Passahfest mit Jesus zusammen. Da gibt es noch viel vorzubereiten… ich muss los, einkaufen, putzen, Saal schmücken….! Bis demnächst!“
Jesus hat oft und viel mit seinem Vater im Himmel geredet, beten nennt man das. Lasst uns miteinander ein Gebet sprechen und darauf vertrauen, dass Gott uns hört:
Jesus, du bist immer bei uns.
Du sagst uns: ICH MAG DICH! Ich meine es gut mit Dir!
Manchmal sind wir mutlos- du gibst uns neuen Mut.
Manchmal sind wir allein- du bist bei uns.
Manchmal sind wir traurig- du tröstest uns.
Manchmal sind wir ängstlich- du schickst uns einen Helfer.
Du siehst, wie es uns geht und sorgst für uns.
Du bist stark, wenn wir schwach sind.
Du bist unser Freund und Bruder und Helfer.
Du kennst uns beim Namen und rufst uns zu:
„Ich habe euch lieb und wäre so gern euer Freund und das,
was ihr allein nicht schafft, das schaffen wir vereint!
Danke lieber Jesus. Amen
Tschüss liebe Kinder, eure Kiki und euer Petrus