Gottesdienst für Zuhause – Der gute Hirte

Gemeinsam Gottesdienst feiern – Liedblatt für einen Gottesdienst für Zuhause

Lied: EG 577 Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Ein Gruß nach Hause

Jeden Sonntag läuten die Glocken zum Gottesdienst. Bald können wir wohl auch wieder in der Kirche zusammenkommen. Allerdings wird dies auf absehbare Zeit nicht wie zuvor gewohnt, möglich sein. Wie Gottesdienst 2020 weiterhin aussehen kann, dazu gibt es bald mehr Informationen. So kommen wir auch diese Woche anstatt in der Kirche im kleinen Kreis zusammen und feiern Gottesdienst Zuhause. In der Gewissheit, dass Gott mitten unter uns ist, feiern wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Psalm 23 (nach der Basisbibel)

Der HERR ist mein Hirte. Mir fehlt es an nichts.

2 Die Weiden sind saftig grün.

Hier lässt er mich ruhig lagern.

Er leitet mich zu kühlen Wasserstellen.

3 Dort erfrischt er meine Seele.

Er führt mich gerecht durchs Leben.

Dafür steht er mit seinem Namen ein.

4 Und muss ich durch ein finsteres Tal,

fürchte ich keine Gefahr.

Denn du bist an meiner Seite!

Dein Stock und dein Stab

schützen und trösten mich.

5 Du deckst für mich einen Tisch

vor den Augen meiner Feinde.

Du salbst mein Haar mit duftendem Öl

und füllst mir den Becher bis zum Rand.

6 Nichts als Liebe und Güte begleiten mich

alle Tage meines Lebens.

Mein Platz ist im Haus des HERRN.

Dorthin werde ich zurückkehren –

mein ganzes Leben lang!

Psalm 23 nach der Lutherbibel

Der HERR ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

2 Er weidet mich

auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

3 Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße

um seines Namens willen.

4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir,

dein Stecken und Stab trösten mich.

5 Du bereitest vor mir einen Tisch

im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

und schenkest mir voll ein.

6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben

 im Hause des HERRN

immerdar.

 

 

 

Lesung für den Sonntag vom guten Hirten

Jesus redet über sich selbst: Das Gleichnis vom guten Hirten

11 »Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt ist bereit, für die Schafe zu sterben. 12 Anders ist das bei einem, der die Schafe nur für Geld hütet. Er ist kein Hirt und die Schafe gehören ihm nicht: Wenn er den Wolf kommen sieht, lässt er die Schafe im Stich und läuft weg. Und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und jagt die Herde auseinander. 13 Denn so ein Mensch hütet die Schafe nur für Geld und die Schafe sind ihm gleichgültig. 14 Ich bin der gute Hirt. Ich kenne die, die zu mir gehören, und sie kennen mich. 15 Genauso kennt mich der Vater und ich kenne ihn. Ich bin bereit, für die Schafe zu sterben. 16 Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall kommen. Auch die muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören. Alle werden in einer Herde vereint sein und einen Hirten haben.

Lied: EG 652,1-3 Weil ich Jesu Schäflein bin

Impuls – Bleibt behütet

Liebe Gemeinde,

wenn jemand einen Psalm auswendig kann, dann diesen. Es ist wohl einer der bekanntesten und beliebtesten Texte der Bibel. Er ist Quelle für zahlreiche Poster, Skulpturen, Bilder und Lieder. Vielmehr noch gibt er den Menschen Kraft und begleitet sie in frohen wie schweren Zeiten. Gemeint ist Psalm 23 – der Psalm vom guten Hirten.

Gerade momentan kann ich mich wieder einmal richtig einfühlen in die wohlvertrauten Worte, die das schwere nicht verschweigen und doch vor Vertrauen in Gottes Geleit nur so strotzen.

Im ersten Moment will ich widersprechen, wenn ich „mir wird nichts mangeln“ bete. Doch, Gott, es fehlt mir momentan an manchem. Der übliche Alltagswahnsinn fehlt mir. Nicht dass es mir langweilig wäre. Zu tun, gibt es mehr als reichlich. Aber ich sehne mich nach Normalität. Es fehlt mir die Begegung mit den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die Gottesdienste in der Kirche und in Losenberg und Kronengarten, es fehlen mir die regelmäßigen Angebote in unserer Gemeinde, die Nähe zu Menschen – gerade in der Seelsorge, die stille Umarmung, der Händedruck am Grab. Es sind die vielen Selbstverständlichkeiten, die meinen Alltag ausmachen und momentan einfach nicht möglich sind. Doch da bete ich weiter – mit der hoffnungsvollen Perspektive, die in Psalm 23 steckt. Der HERR leitet mich, lässt mich ruhen, gibt mir frisches Wasser – ja ER gibt mir das, was ich brauche, um in meiner Sehnsucht, meinem Mangel nicht auszutrocknen. ER erquickt mich, gibt mir neue Energie und führt mich durchs Leben. Und auch wenn ich irgendwann mal durch ein dunkles, unsicheres Tal muss – wenn nicht überblicken kann, wie, wo und wann es wieder normal wird, dann führt ER mich auch da durch – „Ich fürchte kein Unglück“. Doch widerspreche ich da innerlich schon wieder. Es gibt genug Gründe, um mich zu fürchten. Wenn ich Trauernde begleite und ihre Geschichten höre, wenn ich vom Schicksal so mancher Kranken erfahre, wenn ich die Einsamkeit erspüre, die mancher aushalten muss – doch dann fürchte ich mich. Mache ich abends dann die Nachrichten an und höre den Corona-Ticker, dann wird das oft nicht besser. Der Psalmbeter aber spricht mir zu: Fürchte Dich doch nicht, Gott ist doch bei Dir! ER verlässt Dich nicht, wenn es Dir gut geht, warum sollte ER denn von Dir lassen, wenn es schwierig wird? Du, Gott bist an meiner Seite! Ja, ohne diese Gewissheit wäre das alles für mich auch kaum zu ertragen. So aber will ich mutig und zuversichtlich nach vorne sehen. „Alles wird gut!“ steht an so manchen Fenstern. Warum sollte ich daran zweifeln – Gott ist doch da für mich? Klar wird es gut, doch oft so ganz anders als ich mir das vorstelle und wünsche. Zugegeben anders wäre mir manchmal lieber, auch wenn mir mein Verstand durchaus sagt, dass Gott mein Leben weit mehr überblickt als ich und ich kleiner Mensch wohl auf dieser Welt nicht alles durchschaue. Dann ist da noch dieser Zuspruch: Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben  im Hause des HERRN

immerdar. Dieses IMMERDAR hat mich schon IMMER beeindruckt. Gottes Zusage wird mich alle alle Tage meines Lebens begleiten, sein Segen hört nicht auf – auch wenn ich mich manchmal einsam und verlassen fühle, auch wenn ich ratlos vor so manchem Problem stehe, auch wenn ich am Boden zerstört bin. Psalm 23 blickt aber auch noch über den Tellerrand meines Lebenshorizonts: Mein Platz ist im Haus des HERRN. IMMERDAR. Gott hält mehr für mich bereit als ich mir das jemals vorstellen könnte. Psalm 23 vermittelt mir Sicherheit und Geborgenheit, er schenkt mir im Glauben Lebenssinn und Hoffnung, Freude und das Vertrauen, dass da einer für mich sorgt inmitten dessen, was in dieser Welt im Argen ist. Selbst wenn Feinde, Krankheiten, Sorgen und der eigene Tod schon vor der Tür stehen, dann weiß der Psalmbeter darum, dass Gott uns nicht alleine lässt, sondern hindurch führt. Da redet einer, der davon weiß, wie sich Zeiten der Krisen in Augenblicke tiefster Gotteserfahrung verwandeln können. Dieser Psalm ist randvoll mit Hoffnung, Freude und Vertrauen. Über keinen Text habe ich schon so oft gepredigt wie über diesen und doch – er fasziniert mich immer wieder auf´s Neue.

Aber nicht nur bei Predigten begegnet er mir, auch im Schulunterricht, im Konfis, in Gesprächen, bei Taufen, Trauungen oder in der Seelsorge. Egal ob ich es mit jungen, mittleren oder älteren Menschen, mit traurigen oder frohen Personen zu tun habe, immer wieder begegnen mir die Worte vom guten Hirten, in denen so viele Glaubensaussagen, so viel Reichtum an Erfahrung und Vertrauen drin stecken. So unterschiedlich die Menschen auch sind, so sehr geht ihnen dieser Psalm zu Herzen. Immer wieder sammle ich Gedanken von unterschiedlichsten Menschen zu diesem Psalm. Wie sehr sie doch auch heute passen:

Aussagen von Kindern:

Der Hirte, der den Menschen Orientierung für das Leben gibt und einen hält. Gott ist immer für uns da und hat alle im Blick. Jeder ist ihm wichtig. Der Gedanke an Gott, bei dem wir einen Ort zum Rast machen und Auftanken finden, um mich zu stärken ohne Angst zu haben weil ER hinter mir steht und Acht auf mich hat. ER passt auf mich auf, so dass ich getrost den Kopf senken kann. Auch in den allerdunkelsten Tälern brauchen wir uns nicht zu fürchten, denn der gute Hirte geht mit uns hindurch – auch wenn wir uns besorgt umsehen und es hoffnungslos scheint. Gott nimmt uns gerne an der Hand und führt auch durch schwere Zeiten hindurch.

Aussagen von Menschen mit ein wenig mehr Lebenserfahrung:

Gott hilft mir jeden Tag, damit ich den Anforderungen gewachsen bin. Er tröstet mich, wie eine Mutter tröstet. Er gibt uns Hilfe und Hoffnung. Wir vertrauen darauf, dass er sich nicht nur um uns kümmert, sondern auch um unsere Lieben. Unter seinem Schutz können wir ruhig schlafen. Unser Leben ist bei ihm als Hirte in guten Händen.

Der gute Hirte ist als „Spezialist“ für alle Lebenslagen in nächster Nähe zu finden. Er begleitet durchs Leben, so dass ich seine Nähe wie eine starke Hand spüren kann, die mich hält und führt. Gott behütet uns. ER steht ein Leben lang an unserer Seite auch in Angst und Trübsal, schenkt uns Trost und Zuversicht schenkt.

Vor Gott kann man mit allem kommen, was einen bewegt. Selbst wenn man dem Bösen begegnet oder es mit Menschen zu tun bekommt, mit denen man überhaupt nicht auszukommt, hilft uns Gott ins Gespräch zu kommen und hat immer ein offenes Ohr für uns.

Gott ist mitten in der Welt – mit all dem, was uns in Politik, Gesellschaft und Zeitgeschehen begegnet. ER gibt uns Orientierung und weist uns den Weg. ER übernimmt Verantwortung für seine Schafe, aber wir dürfen und sollen uns davon eine Scheibe abschneiden. Er hilft uns auch in schweren Zeiten, will aber auch, dass wir füreinander da sind. ER ist Hilfe auch in ausweglosen Situationen. Gott zeigt den Weg und schenkt Hoffnung.

Aussagen von Jugendlichen:

Der Psalm vermittelt uns ein Gefühl von Geborgenheit, Gott beschenkt uns mit Dingen, die gut tun. Es gibt aber auch traurige, schwierige Zeiten, in denen der Glaube Halt und Kraft schenkt.

Mit Gott dürfen wir engste Gemeinschaft erleben da steht auch kein Streit dazwischen. So schenkt uns Gott auch immer wieder Rückzugsmöglichkeiten, denn als guter Hirte sorgt ER dafür, dass wir als seine Schafe die nötige Ruhe haben, um aufzutanken auszuruhen.

Psalm 23 ein Psalm für alle Lebenslagen und wohl auch für jedes Lebensalter

Gott als Hirten zu haben, heißt ihm im Glauben zu vertrauen und zu folgen. Jeder muss selbstständig laufen doch viele Wege können wir zusammen gehen. Schauen wir also zuversichtlich nach vorne und gehen einen Schritt nach dem anderen – im  Vertrauen darauf, dass der gute Hirte mit uns geht und uns den Weg zeigt.

1.Petrus 2, 21-25

21 Dazu hat er euch nämlich berufen. Denn auch Christus hat für euch gelitten. Er hat euch ein Beispiel gegeben, damit ihr ihm in seiner Fußspur nachfolgt. 22 Er hat keine Schuld auf sich geladen und aus seinem Mund kam nie ein unwahres Wort. 23 Wenn er beschimpft wurde, gab er es nicht zurück. Wenn er litt, drohte er nicht mit Vergeltung. Sondern er übergab seine Sache dem gerechten Richter. 24 Er selbst hat unsere Sünde mit seinem eigenen Leib hinaufgetragen an das Holz. Dadurch sind wir für die Sünde tot und können für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt. 25 Ihr wart wie Schafe, die sich verirrt hatten. Aber jetzt seid ihr zu eurem Hirten und Beschützer zurückgekehrt.

AMEN.

Lied EG 391 Jesu geh voran oder NL 124 Wunderbarer Hirt

Fürbitten

Du bist der gute Hirte, darauf vertrauen wir. Gott, wir kommen mit allem, was uns die letzten Tage beschäftigt hat, legen es vor dir ab und mitten Dich um Deine Hilfe, Deinen Beistand.

Wir kommen mit unseren Fragen nach dem Warum und bitten Dich – gib uns Kraft auszuhalten

Wir kommen mit unseren Sorgen und bitten Dich um Lösungen und Weisheit

Wir kommen mit unseren Zweifeln und bitten Dich darum – stärke uns in Glaube, Hoffnung, Zuversicht.

Wir kommen mit unserer Trauer, die in diesen Tagen in so vielen Familien Einzug hält und bitten Dich um Trost und Hoffnung.

Wir kommen mit unserem Dank und bitten Dich, gib uns auch heute und morgen wieder viele Gründe, um dankbar und froh sein zu können.

Wir kommen in der Stille vor Dich mit allem, was uns persönlich beschäftigt.

Vaterunser

Gemeinsam beten wir: Vaterunser…

Lied: EG 170 Komm, Herr segne uns

Wochenspruch für die kommende Woche

Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. (Joh 10, 11a. 27-28a)

Segen (Quelle unbekannt)

Der HERR sei Dein Hirte;

dann wird Dir nichts mangeln!

ER führe Dich auf grüner Au

und lasse Dich an frischen Wasserquellen ruhen.

ER erquicke Deine Seele

und leite Dich auf rechten Pfaden

um Seines Namens willen.

 

Auch wenn Du gehen musst

durch eine finstre Schlucht,

brauchst Du kein Unheil zu fürchten;

denn der HERR ist bei Dir.

Sein Stock wie auch Sein Stab

werden Dich trösten, Dir Sicherheit geben.

 

ER bereite Dir den Tisch

inmitten derer, die Dich bedrängen,

und fülle Deinen Becher bis zum Rand.

 

Glück und Gnade sollen Dir folgen

Dein Leben lang.

Und wenn Du heimkehrst in Sein Haus,

wirst Du bleiben alle Zeit.

 

So segne und bewahre Dich der HERR,

Dein GOTT, der Dich ins Leben rief, der mit Dir durchs Leben geht und Dich begleitet.

Es segne Dich Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. AMEN

 

Ein kleines Extra zum Schmunzeln aus der Feder des Konfijahrganges 2015 – Psalm 23 „uff Badisch“

D´ HERR isch mei Schutzengele, wenn der debai isch, bassiert ma nix.

Der isch bei ma uff d griene Wies un zaigd ma wo´s frische Bächle isch.

Der schenkd ma e Grinse ins Gsicht.

Der gugd, dass i net falsch laaf, dafür setzd a sein Name drunna.

Un wenn e in eme dungle Gässle glaafe bin, hewe koi Angschd keht, weil er bei ma war.

Er gibt ma Schutz und träschted mich mit seim Stecke.

Du hasch ma a Vesperle gricht mit d dimmschde Leit Du schmiersch mich ei mit El un schenksch ma ä Gosch voll ei. Nur´s Beschde vom Beschde wer ma mei Lewe lang folge.

Mei großer Herr un Meischda bei Dir bleibe. AMEN